Achtung!

Aggressionen rauslassen

Es gibt etliche Übungen bei denen man negative Gefühle artikuliert, sogenannte kathartische Übungen. Da wird geschrien und getobt, es wird auf den Boden gestampft, Meditationskissen werden mit den Fäusten bearbeitet und zu Boden gefeuert.

Dazu eine kleine Warnung: Es ist nicht so dass Aggressionen etc. nicht mehr in mir drin wären wenn ich sie "rauslasse". Im Gegenteil, man übt auch das aggressive Verhalten ein, und daher ist es wichtig abzuwägen ob es mehr Vor- oder Nachteile hat, in diese negativen Energien hinein zu gehen.

Auch wenn ich lerne dass Aggression nichts so böses ist, bewege ich mich im Alltag trotzdem in einem Umfeld in dem das nicht so gesehen wird.

Diese Übungen sind gut wenn man Aggressionen, Wut, etc. immer unterdrückt. Dann ist es gut, sich einmal zu erlauben aggressiv zu sein und zu spüren wie man sich dabei wirklich fühlt und wie es auf andere wirkt.

Ein Indiz dafür, dass einem diese Übungen gut tun ist die Projektion, der innere Kritiker: Wenn ich jemanden anderen dafür kritisiere dass er aggressiv ist, dann kann es sein dass ich in Wirklichkeit gerne aggressiv wäre, es mir aber nicht erlaube. Statt dessen suche ich mir (unbewusst!) jemanden, den ich dafür kritisieren kann. So vergewissere ich mich selbst immer wieder wie richtig es ist, Aggressionen zu unterdrücken. Dann ist es gut, sich im Rahmen einer Übung zu erlauben, aggressiv zu sein.

Man kann dabei sehr gut üben, aus der negativen Stimmung wieder heraus zu gehen. Kleinkinder können es, nach Tränen kommt sehr schnell das Lachen. Wir (wer auch immer "wir" jetzt sind) verbeißen uns leicht in einem Problem. Wenn es über die Gedanken nicht geht dann geht es (mit etwas Übung) über den Atem.

Man kann auch lernen, jemandem zuzuhören, der sich aggressiv verhält. Er hat ein Anliegen, wahrscheinlich hat er es schon auf normale Art versucht zu artikulieren.

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